Rechtes Land startet im Frühjahr diesen Jahres durch Spenden, die wir über StartNext sammelten. Die technisch, aber auch journalistische Pflege der Seite konnte damit begonnen werden. Seit April wird Rechtes Land vom VOCER Innovation Medialab durch die Finanzierung einer Stipendiatin unterstützt. Ein erster Beitrag über Rechtes Land erschien vor kurzem im Redaktionsblog von VOCER.
Wir wollen an dieser Stelle das VOCER Innovation Medialab vorstellen und haben dazu mit dessen Leiterin Carolin Neumann gesprochen.
ReLa: Carolin, mit dem Vocer Innovation Medialab habt ihr ein Stipendienprogramm eingerichtet, dass Nachwuchsjournalist_innen unterstützen will, sich an innovativen Medienformen auszuprobieren. Wen und was wollt ihr damit erreichen?
VOCER: Also zunächst einmal: Das Medialab richtet sich nicht ausschließlich an Journalisten, sondern auch zum Beispiel an Programmierer, Fotografen oder Grafiker, die journalistisch arbeiten (wollen). Und zu dem, was wir erreichen wollen: In der Medienkrise trauen sich viele nicht, über den Tellerrand hinaus zu schauen, spannende Formate zu erproben und neue Wege im Journalismus zu gehen. Gerade experimentierfreudigen, vielseitigen Medienmacher wollen wir es ermöglichen, sich trotzdem auszuprobieren, auch oder gerade weil ihre Ideen abwegig oder besonders herausfordernd sind. Unsere Hoffnung ist, dass wir auf diese Weise der Branche ein bisschen Mut geben, ihr spannende Projekte bescheren und ein bisschen den Journalismus der Zukunft prägen können.
ReLa: Ein Projekt davon ist Rechtes Land, welche gibt es noch?
VOCER: Neben “Rechtes Land” werden unter dem Dach des VOCER Innovation Medialab derzeit mehrere andere Projekte entwickelt, darunter ein digitales Museum der „Dinge Europas“ und ein Ebook, das neue Berufsbilder im Journalismus vorstellt. Auch international sind unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten engagiert: Lisa Altmeier und Steffi Fetz sind zurzeit in Brasilien, wo sie mit Medialab-Förderung ihr Open-Journalism-Projekt Crowdspondent erproben. Und zwei weiteren Stipendiatinnen ermöglichen wir den Start für das sehr ambitionierte Projekt Hostwriter in Kooperation mit Journalists.network.
ReLa: Als Projekt, das sich dem digitalen Journalismus verschrieben hat, trifft man euch auf eurer Seite vocer.org, eurem Redaktionsblog vocerblog.de und allen sozialen Medien von Facebook bis Twitter an. Gibt es VOCER auf außerhalb des Internets?
VOCER: Ja, das ist uns sogar sehr wichtig. Nicht nur dass unser Team zum Beispiel auf Konferenzen vertreten ist und die Medialab-Fellows so ihre Projekte bewerben. Wir nutzen Veranstaltungen auch, um VOCER und das Medialab bekannter zu machen und gleichzeitig einen Beitrag zum digitalen Wandel zu leisten. In diesem Herbst zum Beispiel gleich mehrfach: Wir sind Medienpartner und Ausrichter mehrerer hochkarätig besetzter Talks/Panels auf der Digitalkonferenz des Reeperbahn Festivals genau wie auf der Social Media Week Berlin. Auf letzterer ist dann sicherlich nebst anderer spannender Medialab-Projekte auch “Rechtes Land” vertreten.
Wir danken VOCER für die Unterstützung unserer Arbeit. Wir konnten seither neue Datensätze einpflegen, wie zu rechten Aufmärschen, Antifagruppen, Initiativen gegen Rechts sowie Opferberatungen und neue Recherchen anstoßen zu rechten Verlagen und den Kandidat_innen der NPD zur Bundestagswahl 2013.