(Extreme) Rechte in kommunalen Gremien

von Tilo Giesbers

Wie viele kommunale Mandate werden aktuell von rechten und extrem rechten KommunalpolitikerInnen gehalten? Wie viele Sitze haben neben den alten Bekannten von NPD, den Republikanern oder der Pro-„Bewegung“ VertreterInnen des unübersichtlichen Sammelsuriums von rechtskonservativen WählerInnengruppen bis neonazistischen EinzelbewerberInnen, von rechten Kleinstparteien über christliche FundamentalistInnen bis zu türkischen NationalistInnen? Und wie stark ist die AfD wirklich?

Der vorliegende Artikel und die dazu gehörende Karte liefert erstmals einen umfassenden Überblick zu diesen Fragen. Betrachtet wurden nur die direkt gewählten Gremien, ein paar wenige Bürgermeister und ein kurz vor seiner Wahl aus der AfD ausgetretener Bürgermeister in Teuchern (Sachsen-Anhalt). Insgesamt konnten wir 2.355 Mandate finden.

Zum Teil 2 der Recherche: Die (extreme) Rechte im Europaparlament, Bundestag und den Landtagen

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Wahlen in Berlin: AfD erntet Früchte asylfeindlicher Mobilisierungen

Es war nicht anders zu erwarten: Am gestrigen Wahltag ist die AfD auch in Berlin in alle Bezirksverordnetenversammlungen sowie das Abgeordnetenhaus eingezogen. Sie erhielt 14,2 % der Zweitstimmen. Zudem erreichte die AfD nicht nur fünf Direktmandate in den Ostbezirken der Stadt, sondern kann zukünftig auch in sieben Bezirken je einen Stadtrat stellen. Die AfD-Abspaltung Alfa spielt mit 0,5% der Zweitstimmen in Berlin keine Rolle. In der heißen Wahlkampfhase setzte die Berliner AfD fast ausnahmslos mit restriktiven auf Foderungen die Themen „Flüchtlinge“ und „Innere Sicherheit“. Umfragen von infratest dimap verdeutlichen, dass dies für die AfD-WählerInnen, neben der Protestwahl, auch die ausschlagenden Themen waren. Die Ergebnisse rund um die Containerunterkünfte für Geflüchtete in der östlichen Peripherie der Stadt fallen für die AfD überdurchschnittlich hoch aus. Die Partei profitierte hier von den asylfeindlichen Mobilisierungen von NPD und „Nein-zum-Heim“-Initiativen. Dass dies nicht zwangsläufig so sein muss, verdeutlichen hingegen die Zahlen rund um geplante Unterkünfte in der gesamten Stadt, die bis Ende des Jahres fertiggestellt werden sollen.

(Karte: Ergebnisse AGH-Wahlen Berlin 2016)

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